Wiederanbringung der Gussplatte des alten Kriegerdenkmals

Krieger-Ehrenmal
Krieger-Ehrenmal 1930 Foto: Archiv Heimatverein

 

Sabine Margraf 19.11.08

Krieger-EhrenmalAm vergangenen Sonntag wurden anlässlich des Volkstrauertages auch in Neubeckum mit einer feierlichen Kranzniederlegung am Ehrenmal im Park der Kriegstoten und Opfer beider Weltkriege gedacht.

Wohl kaum jemand wird sich aber noch an die erste Kriegergedächtnisstätte erinnern, die seinerzeit auf dem Marktplatz, heute Rathausplatz, stand.

Zur Ehrung der Gefallenen des ersten Weltkrieges wurde im Jahre 1925 in Neubeckum das ein Jahr zuvor errichtete Kriegerdenkmal eingeweiht. Aufgrund seiner Form erhielt es bald im Volksmund den Namen „Atta-Dose“.

Bereits in die Jahre gekommen, musste es aber 1958, als die Bauarbeiten für das Rathaus begannen, diesem weichen. Die Gussplatte, die seinerzeit bei der Firma WMF hergestellt wurde, blieb erhalten.

Der genaue Standort des Denkmals lässt sicht heute leider nicht mehr rekonstruieren, er muss aber in etwa im Bereich des heutigen Sitzungssaales gelegen haben.

Als neue Gedächtnisstätte wurde 1960 im angrenzenden Park nach den Plänen des Vellerner Künstlers Bücker einen Monolithen aus Anröchter Stein aufzustellen. Im Innern dieses Steins ist eine Kupferhülse eingelassen, in der sich eine Pergamentrolle mit den Namen der Kriegstoten und Opfer beider Weltkriege befindet. Verschlossen ist diese mit einem geschliffenen Bergkristall mit Turmalinnadeln.

Neben der Pergamentrolle wurde zudem 1961 die Erstellung eines Ehrenbuches beim Künstler Herbert Benedikt in Auftrag gegeben, das im 1967 fertiggestellten Sitzungssaal des Rathauses in einer Gedenktafelgläsernen Wandkonsole ausgelegt wurde. Zum Schutz vor Vandalismus wird dieses Buch jedoch seit einiger Zeit im Tresor des Rathauses aufbewahrt. Eine Abschrift, sowie umfangreiches Material mit Fotos des alten Kriegerdenkmals befindet sich im Archiv des Heimatvereins Neubeckum an der Hauptstraße 56 im 1.OG., und kann dort zu den Öffnungszeiten eingesehen werden.

Da sich das Ende des 1. Weltkrieges in diesem November zum 90. mal jährt, nahm der Heimatverein Neubeckum dies zum Anlass, mit Unterstützung der Stadt Beckum, die erhalten gebliebene Gussplatte mit den Namen der Neubeckumer Gefallenen und Vermissten Soldaten wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Zur Erinnerung an ihren alten Aufstellungsplatz, fand die Gussplatte ihren neuen Platz an der Westseite des Rathausnebentraktes, an der Gottfried-Polysius-Straße.

Um den Charakter des Alters der Platte zu erhalten, wurde auf eine Restaurierung verzichtet.

Zwei weitere Fotos / Postkarten der ehemaligen Gedenkstätte (Bilder: Archiv Heimatverein)

Kriegerehrenmal 1924Kriegerdenkmal 1927